Ein Abend der Überraschungen

Die dritte Runde der Solinger Stadtmeisterschaften sorgte an den Spitzenbrettern für so manche Überraschung. Lediglich der Erkelenzer Regionalliga-Spieler Jochen Wigger konnte seine nominelle Überlegenheit in einen vollen Zähler ummünzen und in der längsten Partie des Abends Joachim Görke in einer langwierigen slawischen Positionspartie mit Schwarz bezwingen.

Dagegen konnte Topfavorit Bernd Schneider sehr froh sein, dass Thomas Lemanczyk in der für ihn vorteilhaften Schlussstellung die Remisofferte des Internationalen Meisters akzeptierte. Weniger glimpflich kam Oliver Kniest davon, der gegen Christopher Blomel nach klar besserer Eröffnung mit Weiß seine Stellung in wenigen Zügen völlig ruinierte und schließlich Bauer und Figur einstellte. Eine deutlich bessere Bekämpfung der holländischen Verteidigung demonstrierte Joachim Conrad, der mit seinem frühen Vorstoß des h-Bauern die Stellung von Mark Lamprecht entscheidend schwächen konnte und einen klaren Erfolg einfuhr.

Somit bilden Wigger, Blomel und Conrad das überraschende Führungstrio, während sich viele Favoriten in der zweiten Turnierhälfte auf die Aufholjagd werden konzentrieren müssen.

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Vierte wird Favoritenrolle gerecht

Gegen ESK Wedau-Bissingheim wurde unsere IV. Mannschaft ihrer Favoritenrolle klar gerecht und konnte sich mit einem 6:2-Sieg weiter an der Tabellenspitze, mannschafts- und brettpunktgleich mit dem SV Wermelskirchen, festsetzen. Unserer nominellen Überlegenheit gemäß begann der Kampf auch erwartungsgemäß aussichtsreich, so dass wir an allen Brettern angenehme Stellungen vorwiesen. Einzig Michael Pfeiffer erwischte einen schwarzen Tag und musste bereits aus der Eröffnung heraus mit den weißen Steinen kämpfen. Vierte wird Favoritenrolle gerecht weiterlesen

Fünfte in Vonkeln siegreich

Mit 6:2 gewann unsere V. Mannschaft gegen Vonkeln II und glich damit ihr Punktekonto (2-2) aus. Gegen den Aufsteiger vertraten Jan Hobusch und Fabian Winkler die Stammkräfte Dmitry Iov und Marius Fränzel.

Da der Gegner von Michael Pommeranz von Beginn an zu passiv agierte, musste er bereits in der vierten Spielstunde seine Niederlage quittieren. Den Schachfreunden aus Wuppertal gelang zwar aufgrund der Niederlage von Andreas Bittmann der zwischenzeitliche Ausgleich, jedoch hatte dies nur für kurze Zeit Bestand, da Uli Grah im Endspiel einen Bauern gewann und ihn siegbringend verwerten konnte. Fünfte in Vonkeln siegreich weiterlesen

Friedlicher Abschluss in Ohrid

Nach einem 3:3 gegen den isländischen Chess Club Bolungarvik haben wir den Europapokal mit dem ausgeglichenen Punktekonto von 7:7 Zählern und damit im Rahmen unserer Erwartungen auf dem 29. Rang abgeschlossen. Gerne hätten wir unser Ergebnis von 2006 wiederholt, als 8 Zähler erzielt wurden. Die Chancen dazu standen nicht auch nicht schlecht, da uns mit den Isländern ein nominell schwächeres Team zugelost worden war. Doch am heutigen Abschlusstag war parallel zu den Kontrahenten auf dem Schachbrett noch ein weiterer Gegner in Form der davoneilenden Zeit vorhanden, um noch rechtzeitig den Flughafen in Skopje zu erreichen. Friedlicher Abschluss in Ohrid weiterlesen

Achtungserfolg gegen Moskau

Der bekannte frühere Trainer von Waldhof Mannheim, Klaus Schlappner, prägte nach einer hohen Niederlage seiner Mannschaft beim FC Bayern München einst den Spruch »lieber einmal 0:6 als sechsmal 0:1 verlieren«. Die darin enthaltene Botschaft, die knappen Duelle zu gewinnen, hatten wir ja bei unseren drei 3½-Siegen bereits perfekt umgesetzt. Auf der anderen Seite hatten wir uns auch bereits die 0:6-Niederlage in der Auftaktrunde gegen Baden Baden abgeholt. Deshalb konnte die Zielsetzung vor dem Duell mit ShSM 64 Moskau nur lauten, zumindest etwas Zählbares mitzunehmen. Kein leichtes Unterfangen gegen ein Team, deren zweiter Ersatzspieler eine Elo-Zahl von 2684 aufweist …  Doch es wurde ein richtig interessanter Kampf mit einer starken Mannschaftsleistung, bei der Milon Gupta und Thomas Michalczak die beiden Remisen zur 1:5-Niederlage beisteuerten. Achtungserfolg gegen Moskau weiterlesen

Überraschungserfolg über HMC Calder

Heute war einer dieser seltenen Tage, in denen die Mannschaftstaktik hundertprozentig aufgeht. Vor 3 Jahren bei unserer Europapokal-Teilnahme in Fügen waren wir ebenfalls in der 5. Runde auf den HMC Calder getroffen, doch während wir damals als klarer Favorit in die Begegnung gingen (und 4½:1½ gewannen), waren diesmal die Vorzeichen genau umgekehrt. Die Holländer waren nominell sehr deutlich favorisiert, so dass unsere Strategie darin bestand, in den beiden Weiß-Partien mit nur minimaler Elodifferenz an den Brettern 4 und 6 volles Risiko zu gehen. Dieser Plan ging ideal auf, denn nach der bisher stärksten Mannschaftsleistung stand durch Siege von Oliver Kniest und Andreas Peschel und drei weiteren Remisen bereits der Überraschungssieg gegen unseren bisher zweitstärksten Gegner fest, so dass die abschließende Niederlage von Thomas Michalczak wieder für unser Standardergebnis von 3½:2½ sorgte. Überraschungserfolg über HMC Calder weiterlesen

Schach ist eben doch wie Fußball

Man stelle sich vor, dass man in den Urlaub fährt und plötzlich im gleichen Hotel wie Ballack und Co. vor ihrem nächsten Länderspiel wohnt. So ähnlich ergeht es uns seit gestern, da außer unseren Zimmern die komplette Hoteletage von der mazedonischen Fußball-Nationalmannschaft bevölkert wird, die sich in Ohrid auf ihr Freundschaftsspiel gegen Katar am Samstag vorbereitet. Diese Umstände bewogen uns, unsere erste Turnierhälfte auch einmal unter Fußball-Gesichtspunkten zu analysieren und dabei festzustellen, dass wir mit Jörg Wegerle zwar einen glänzenden Torwart, aber mit Michael Hoffmann nur einen torgefährlichen Stürmer in unseren Reihen haben. Wenn er nicht trifft, verlieren wir. Also musste gegen unsere Gegner von der finnischen Mannschaft von Shakkikerlo Salsk eine offensivere Spielweise des »Mittelfelds« her. Prompt avancierte Andreas Peschel zum Matchwinner, als er nach dem Führungstreffer von Michael Hoffmann das zweite Tor erzielte, so dass wir sogar eine Niederlage von Jörg Wegerle verkraften und trotzdem den zweiten 3½:2½-Sieg feiern konnten. Schach ist eben doch wie Fußball weiterlesen

Klare Niederlage gegen Kaunas

Getrübte Stimmung herrschte beim Abendessen nach der 3. Runde im Solinger Lager, denn nach der spielerisch bisher schwächsten Leistung setzte es eine auch in dieser Höhe nicht unverdiente 1½:4½-Niederlage gegen die litauische Mannschaft von CC Margiris Kaunas. Die Balten wiesen zwar nur einen leicht besseren Eloschnitt als wir auf, gingen aber mit ihrem Team von 3 GM und weiteren jungen ambitionierten Spielern mit der Favoritenrolle in die Begegnung, der sie dann auch souverän gerecht wurden. Klare Niederlage gegen Kaunas weiterlesen

Erster Sieg im Europapokal

Dank eines formidablen Spitzenduos konnten wir heute mit dem 3½:2½ über das belgische Team aus Borgerhout den ersten Sieg im Europacup einfahren. Dabei gab es einige Parallelen zum Deutschen Pokal-Finale dieses Jahres zu beobachten: Keine Partie ging verloren, Michael Hoffmann sorgte für den einzigen Sieg und Jörg Wegerle hielt wieder einmal in der letzten Partie ein aussichtslos erscheinendes Endspiel zusammen und sicherte so den Mannschaftssieg ab. Dies bildete den idealen Abschluss eines herrlichen Herbsttages, der uns heute bei strahlendem Sonnenschein einen langen Spaziergang am See in die schöne Altstadt von Ohrid unternehmen ließ, was sich offenbar sehr positiv auf unser Spiel auswirkte!  Erster Sieg im Europapokal weiterlesen